Donnerstag, 9. Dezember 2010

Aroma-Duft-Reise in die Provence 2011 von APFD



2011 bietet AROMA-PFLEGE-FORUM Deutschland in Kooperation mit Dr. Malte Hozzel - Orto de Prouvenco eine Duftreise in die Provence an.
Die Initiative und Planung ging bereits vor 3 Jahren von Monika Volkmann/APFD aus und nach einer intensiven Planung und Besichtigung vor Ort kann die exklusive Aroma-Duftreise im Juni 2011 stattfinden.

Aufgrund der Erfahrungen vor Ort und der weiten Anreise hat sich APFD entschieden eine 7-tägige Reise anzubieten, die neben einer Studienreise auch einen duftenden Sommerurlaub abdeckt.

Sie haben die Möglichkeit direkt mit dem Auto nach Frankreich zu reisen oder mit dem Flugzeug nach Marseille zu fliegen.

Auf alle Fälle werden es 7 sehr spannende, olfaktorisch und gustatorisch - einfach alle Sinne ansprechende Seminartage, gefüllt mit Praxis, Theorie, ...!

Langjährig erfahrene Fachkräfte begleiten Sie auf dieser Traumreise. Für weitere Informationen anbei der Flyer zum downloaden bei www.aromapflege-forum-deutschland.de.

Mittwoch, 1. Dezember 2010

Aromapflege Praxiserfahrungen pur: Lavaerde-Auflagen mit ätherischen Ölen - die Zubereitung




Lavaerde ist ein natürliches Tonmaterial für die empfindliche, trockene und unreine, fettige Haut.

Silizium-, Magnesiumionen, Eisen-/Aluminium-/Calciumoxide finden wir darin.

Ein typisches Abbaugebiet ist das Atlasgebirge in Marokko.

Die Lavaerde dient seit Jahrhunderten als traditionelles Pflege- und Reinigungsmittel für Haut und Haare.

Die Reinigungswirkung ist ein physikalischer Vorgang - sie wirkt durch den Quellvorgang wie ein Löschblatt, wenn sie mit Hydrolaten, Tee oder Wasser vermengt wird.

Die feinen Partikel haben eine hohe Austauschkapazität. Der Säureschutzmantel der Haut, die Talgdrüsen, die natürliche Schutzschicht der Haare bleiben erhalten und werden geschont.

Bei trockener Haut wird der Mischung gleich ein wenig kaltgepresstes Pflanzenöl beigemischt.

- 2 Teel. Lavaerde
- 2 Teel. Hydrolat, Tee oder Wasser zu einem Brei verrühren
- + 1 gtt ätherisches Öl oder GM (Grundmischung)
- + evtl. 10 gtt Trägeröl

Ziel - sämige Konsistenz

Auf die gereinigte Haut wird die Mischung mit einem Pinsel oder den Fingern ca. 3 mm dick aufgetragen und bis zur Trocknung auf der Haut belassen. Danach mit einem feuchtem Schwamm abtragen. Mit neutralem kaltgepresstem Trägeröl einölen und einmassieren. Den Rest bei Bedarf mit einem Baumwolltuch abnehmen.

Sehr effektiv vor dem Schlafengehen.

Die Tiefenreinigung kann noch verstärkt werden, wenn auf die Lavaerde feuchte Hydrolat-Gesichtstücher mit Augenläppchen gelegt werden.

Aromapflege Praxiserfahrungen pur: Öl-Mischung bei Herpes Zoster

Fallbeispiel:
Ein Patient mit wiederkehrendem Herpes Zoster (neurokutane Erkrankung mit Varicella-Zoster Virus) am Fuß-Innengewölbe.


Starke Schmerzen und die postherpetische Neuralgie (PHN) plagten den bewegungseingschränkten Rehapatienten.


Nach Sichtung der Patientenunterlagen und der persönlichen Aromapflege-Anamnese mit olfaktorischer Testung mit dem Patienten wurde

eine 3%ige Mischung aus kaltgepresstem Pflanzenöl - Hypericum perforatum in Olea europaea - einem Mazerat

+ 10 gtt Hippophae rhamnoides

mit folgenden ätherischen Ölen (+ 20 gtt Melaleuca alternifolia, 20 gtt Eucalyptus citriodora, 10 gtt Boswellia sacra, 10 gtt Melissa off.)

- 3 x tgl. auf ein steriles Pflaster aufgetragen und aufgebracht.

Da der Patient durch seine Halbseitenlähmung tagsüber seinen sonderangefertigten Schuh tragen mußte, hatten wir uns für die Pflastervariante entschieden.

Zur Reinigung des befallenen Hautareals steht bei geschlossenen Vesikeln z.B. Bombastus Original Sedative Essenz, eine Alkohol-/Äther.-Öl-Mischung

und bei offenen Vesikeln z.B. eine Mischung aus Melaleuca alternifolia-/Rosa damascena WD/Melissa off.-Hydrolat zur Verfügung.

Die Fotodokumentation zeigt die Entwicklung innerhalb von 4 Tagen.

Eine weiter Variante wäre die Auflage mit Bombastus Arhama Salbe 1 x täglich, ca. 2 mm dick auf das sterile Pflaster.


Freitag, 12. November 2010

Eine wertvolle Rarität: Kompendium 2010 - von Maienfelser Naturkosmetik Manufaktur

Das langersehnte Kompendium 2010 - der Maienfelser Naturkosmetik Manufaktur - ist endlich verfügbar.

Gegen eine kleine Schutzgebühr von 10 Euro ist dieses wertvolle Kleinod, dass von Herrn Lindenmann in mühevoller und zeitraubender Kleinarbeit wieder für uns aktualisiert und zusammengestellt worden ist - ein letztes Mal verfügbar.

Hierfür erst einmal ganz herzlichen Dank an Herrn Lindenmann und seine Mitarbeiter, dass wir in dem über 775 Seiten umfassenden Schatzkästchen wieder stundenlang schmökern und ungeahnte Neuigkeiten finden können, die es in keinem anderen Nachschlagewerk gibt - auch wenn es eigentlich "nur" eine Produktliste ist.

Wer es noch nicht kennt, ich kann es nur jedem empfehlen sich ein Exemplar anzulegen!!

Verständlich ist der Hinweis von Herrn Lindenmann, dass es das letzte Exemplar für die Zukunft sein wird - da es für diesen Preis einfach zu aufwendig ist. Aber wir Fachleute, werden dieses kostbare Kleinod sehr vermissen!

Vielleicht können wir Herrn Lindenmann unterstützen, dass er dieses wertvolle Projekt für die Zukunft doch aufrechterhalten kann - meine, unsere Unterstützung hat er.

Wer noch Ideen, Zeit und sonstige Ressourcen für Herrn Lindenmann zur Verfügung stellen kann - schreibt ihm doch einfach, damit es uns erhalten bleibt.

Als Buch oder in CD-Form - mit einem entsprechenden Preis - wäre eine Möglichkeit - das würde ich gerne zahlen - Hauptsache, es bleibt uns erhalten.

Wer also der selben Meinung ist - schreibt Herrn Lindenmann!
E-Mail: maienfelser-naturkosmetik@t-online.de

Dienstag, 9. November 2010

Aromapflege Praxiserfahrungen pur: Arhama-Salbe - Pflege- und Wundsalbe mit Leinöl und Bienenwachs - Teil II

Weiter geht es mit den Praxiserfahrungen zur Bombastus Arhama Salbe.

Als nächstes sehen wir uns die Wirkung als Zugsalbe näher an.

Wir haben in den vielen Jahrzehnten der praktischen Anwendung feststellen können, dass diese Salbe, ca. 2-3 mm dick auf Leinwand/Baumwolle oder ES-Kompressen aufgetragen und für 24 Stunden als Auflage belassen, eine sehr starke Zugwirkung hat.

Es folgen ein paar Fallbeispiele in der Anwendung.

Wir haben z.B. bei Panaritien mit einer Alkohol-Mischung/äther. Öle (Bombastus Original Sedative Essenz) desinfiziert und danach die Bombastus Arhama-Salbe mit Hautpflaster oder Folienverband fixiert.
Die Schmerzlinderung tritt i.d.R. nach spätestens 15 min. ein. Dies wird 1 x in 24 Std. erneuert - solange, bis die Entzündung abgeklungen ist. Die Patienten sind mit diesem Verlauf immer sehr zufrieden.

Das nächste Fallbeispiel ist ein Nackenabszess, bedingt durch eine Follikulitis. In diesem Bereich war nach der Lokalantiseptik die Bomb. Arhama-Salbe mit Folie als Auflage aufgetragen worden. Und im Laufe des Tages entleerte sich der Abszess und konnte weiter ausgeheilt werden.


Im klinischen Bereich arbeiten wir auch mit modernen Wundfolien und der Arhama-Salbe, so dass man darüber waschen oder duschen kann, usw. - in diesem Fall sehr hilfreich, so konnte der Patient seine Haarwäsche durchführen.

Die Bilder sind im Abstand von 1 Tag.

An dieser Bilderfolge sieht man sehr schön, wie die Rötung zurückgegangen ist und sich zentriert hat. Der Abszess hat sich durch die Zugsalbe spontan entleert und das umliegende Gewebe sieht weniger gerötet aus.

Dienstag, 2. November 2010

Sonntag, 31. Oktober 2010

Aromapflege Praxiserfahrungen pur: Arhama-Salbe - Pflege- und Wundsalbe mit Leinöl und Bienenwachs - Teil I

Diese Praxisreihe: "Aromapflege Praxiserfahrungen pur" - stellt verschiedene Aromapflege-Mischungen vor, die von Pflegenden entwickelt worden sind oder als Fertigprodukte zur Verfügung stehen und sich in der langjährigen Aromapflegepraxis bewährt haben. Die Rezepturen oder Mischungen werden vorgestellt und an Hand von Praxisbeispielen erklärt.

Einziges Ziel ist es - praktisches Erfahrungswissen von Fachkräften an Fachkräfte weiterzugeben. Es sind keine Therapieanweisungen und stellt keine Werbung für Firmen dar. Wer detaillierteres Wissen zu den einzelnen Produkten, Rezepturen haben möchte, kann dies auf der Website selber, im Login-Bereich, kostenlos einsehen.

Die Reihe beginnt mit einer altbewährten Fertigmischung, die es seit 1904 von der Firma Bombastus-Werke AG, Freital gibt - die sog. "Bombastus Arhama-Salbe". Teil I: Sie besteht aus nur 2 Bestandteilen:


1. Leinöl - Linum usitatissimum L. Familie: Linaceae. Pflanzenteil: Samen


2. Bienenwachs - Cera flava (echtes) (in der INCI steht Cera alba -gereinigt - da hier in der Deklaration keine Unterscheidung gemacht wird - muss Cera alba geschrieben werden).

Dünn aufgetragen, wirkt diese Salbe als Hautschutz, Hautpflege.

Dick aufgetragen (c
a. 2 - 3 mm) zeigt sie eine starke Zugwirkung.


Bei der Produktion der Arhama-Salbe wurde bereits vor über 100 Jahren eine spezielle Abfüllmaschine entwickelt - deren Bestandteile vollständig aus Holz sind.

Diese Abfüllmaschine kann heute noch im Informationszentrum der Bombastus Werke AG besichtigt werden.

Bei Patienten mit Pollenallergie, soll die Salbe nicht angewendet werden. Wenn Unsicherheit diesbezüglich besteht, prüfen wir die Salbe an einer kleinen Hautstelle.

Nun zur Praxis. Wenn wir die Arhama-Salbe dünn auftragen, stellen wir eine hautpflegende, -regenerierende, -reparierende Wirkung fest.

Z.B. bei Patienten mit trockener, rissiger, schuppiger Haut:
- Reinigung mit klarem Wasser, danach die Salbe hauchdünn einreiben/einmassieren. 1 - 2 x tgl. reicht i.d.R. aus, kann bei Bedarf auch öfters erfolgen.

Bitte beachten: da die Salbe gelblich färbt, auf weiße Kleidung achten.

Zur Narbenpflege, ab dem 1. Tag, nachdem die Klammern oder Fäden entfernt worden sind, 2 x tgl. (1-0-1) dünn einmassieren. Auch ältere Narben profitieren von dieser Pflege. Die Remodellierungsphase bei der Wundheilung wird immer noch zu wenig beachtet. Hier können wir sehr gute Ergebnisse erzielen. Die Narben werden weicher und ziehen sich nicht so stark zusammen.

In der Praxis sehen wir die Unterschiede, wenn wir verschiedene Patienten mit vergleichbaren Wunden sehen, die die Narbenpflege regelmäßig oder nicht durchgeführt haben. Die Unterschiede sind bemerkenswert.

Freitag, 22. Oktober 2010

Mäuse, die Licht riechen können


In einer Zeitung war zu lesen, dass Forscher der Harvard University in den USA Mäuse gezüchtet haben, welche die Fähigkeit haben, Licht zu riechen. Als wären es Düfte reagieren die possierlichen Tierchen auf Lichtreize. Das Ziel dieser seltsamen Züchtung ist die erleichterte Untersuchung der Geruchssinnes. Er ist so komplex, dass man ihm bislang nur ungenügend auf die Spur gekommen ist. Durch die zu erriechenden Lichtreize sollen nun einzelne Duftstoff-Rezeptoren leichter identifiziert werden können und auch die folgenden Leitungswege in die Tiefen des Gehirnes. Damit stehen vielleicht eines Tages auch Wege offen, degenerative Erkrankungen wie Morbus Alzheimer oder Parkinson früher zu erkennen, denn diese beginnen mit einem Schrumpfen der paarigen Riechkolben und des Hippocampus (welcher auch das Erinnerungsvermögen verarbeitet). Foto: wiki commons Roger McLassus

Dienstag, 28. September 2010

Aromapflege aktuell: Erfahrungen mit dem Mazerat von Calendula officinalis bei der Dekubitusprophylaxe

Calendula officinalis, auch Ringelblume oder Studentenblume genannt, gehört in die Familie der Korbblütler, Asteraceae.
Im Mittelalter hat diese bis zu 60 cm hohe Pflanze in unsere Bauerngärten Einzug gehalten.

Das Mazerat der Ringelblume, in Olea europaea (Olivenöl) oder in Soja- (Glycine max) oder Sonnenblumenöl ((Helianthus annuus), wird erfolgreich in der Dekubitusprophylaxe im klinischen und ambulanten Bereich eingesetzt, hier ist das Mazerat in Olivenöl zu bevorzugen.

Für viele der KollegInnen, die nicht mit ätherisch-Öle-Mischungen arbeiten dürfen, ist das Ringelblumenöl eine wirksame und verlässliche Alternative.

Es wird an den exponierten Stellen 1 x Schicht dünn aufgetragen und eingeölt. Da es sich um ein sog. Wirkstofföl handelt, verwenden wir es in der Praxis für ca. 2 Wochen und wechseln dann ab mit Johanniskrautöl (Hypericum perforatum/Olea europaeae) oder einem einfachen Mandelöl (Prunus amygdalis dulcis) süß oder Aprikosenkernöl (Prunus armeniaca).

Die leuchtend gelben bis orangeroten Zungenblüten, kurz angetrocknet, werden für die Mazeration verwendet. Möchte man bis zu 10 % mehr ätherisches Öl in dem Mazerat haben, nimmt man ganze Blütenköpfe her.

Der orange Farbton des Calendulaöls kommt durch das Beta carotin, ein Carotinoid, ein pflanzlicher Polyenfarbstoff, der sich in Öl und Fett leicht löst.

Das Beta carotin ist wichtig für die Epithelisierung und fördert die Erhöhung der Abwehr von Infektionen. Die antiseptische Wirkung führt man auf die Carotinperoxide oder Carotinepoxide zurück.

Weitere Eigenschaften sind schmerzlindernd und wundheilend. Für den gestressten Babypo oder die entzündeten Brustwarzen gibt es auch viele positive Rückmeldungen.

Die Haltbarkeit von Calendulaöl beträgt ca. 1 Jahr.

Das Calendula-Samen-Öl besitzt ebenso entzündungshemmende Eigenschaften und enhält viel von den Omega-6-Fettsäuren.

Fachliteratur über die Calendula-Pflanze selbst:

Otto Isaac: Die Ringelblume., Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft Stuttgart, 1992

Internetseite über die Ringelblume:

http://www.calendula-kraeutergarten.de/ol_calendula.html


Fachinfo im Internet unter:

http://www.nhv-theophrastus.de/site/index.php?option=com_content&article&id=100&ltmeid=139

Samstag, 25. September 2010

Aromastoffe - Lebensmittelchemie

Aromastoffe aus der Sicht der Lebensmittelchemie

Aromastoffe, die ein kleines Molekulargewicht (< 300 u) haben, gelangen durch ihre hohe Flüchtigkeit auf 2 Wegen in den Nasenraum.

1. orthonasal (beim Riechvorgang)

2. retronasal (über den Rachenraum beim Kauvorgang)

Im Nasenraum lösen sie dann rezeptorspezifische Nervenimpulse aus.

Wenn die Konzentration der Aromastoffe über die sog. Geruchsschwelle geht, spricht man von einer Aromaaktivität.

Auch hier spricht man von einem synergistischem Effekt, wenn mehrere Aromastoffe, die unter der Geruchsschwelle liegen, zum einem Aroma beitragen.

Mittwoch, 15. September 2010

Rosmarin & Co. sind nicht bei Hypertonikern kontraindiziert

Seit 1969 ist Robert Tisserand der Aromatherapie-Papst der Neuzeit. Seit der Publikation seines englischsprachigen Werkes 1977 ist er viel abgeschrieben worden, seit der deutschen Übersetzung Mitte der Achtziger wurden viele seiner Infos auch in deutschsprachige Bücher übernommen. Davor (und auch noch danach) spielte der französische Arzt Dr. Jean Valnet (Foto links, 1920-1995) diese Rolle, bzw. seine Bücher.
Robert Tisserand, der englisch und französisch spricht, ist ein unermüdlicher Kämpfer für den Einsatz von ätherischen Ölen und er arbeitet auch daran, hartnäckige Fehlinformationen in der Aromawelt auszumerzen. Einer davon ist die Mär, dass "Ur-Vater" René Gattefossé seine verbrannte/brennende Hand mit bereitstehendem Lavendelöl gelöscht haben soll. Tisserand weist auf die entsprechende Textpassage des Gattefossé-Buches hin um zu belegen, dass der Chemiker erst NACH einer der Verbrennung folgenden lebensbedrohlichen Infektion Lavendel anwendete und sich sein Zustand dann besserte (hier habe ich darüber berichtet). Wenn wir Aromapflegende solche Fehler gelehrt bekommen haben, geben wir sie unkorrekt weiter, nicht weiter verwunderlich.
Genauso hartnäckig hält sich das Gerücht, das ätherisches Wacholderbeerenöl (Juniperus communis) und ätherisches Zedernholzöl (Cedrus atlantica) gefährlich für Schwangere sein sollen. In den üblichen Verdünnungen angewendet (circa 1 Prozent) stellen sie für gesunde schwangere Frauen jedoch keine Gefahr dar. Die Fehlinformationen kommt von einer Verwechslung mit im englischen "cedar" genannten Bäumen: Juniperus-Arten wie Juniperus virginiana, diese "cedar" wiederum wurde verwechselt mit der "red cedar", es handelt sich in diesem Fall jedoch um den Thujabaum (Thuja occidentalis und andere Thujaarten), das ätherische Öl aus deren Holz und Zweigen kann in der Tat bereits in leichter Überdosierung und innerlicher Einnahme neurotoxisch wirken, auch für Nicht-Schwangere.
In seinem Blog macht Tisserand nun auf einen weiteren Fehler aufmerksam: Rosmarin, Thymian (Thymol), Salbei und Ysop (Foto rechts) sollen laut der Literatur nicht für Bluthochdruckpatienten eingesetzt werden. Der Duftpionier hat in der französischen Literatur nachgeforscht und herausgefunden, dass Valnet, von dem diese Warnhinweise stammen (allerdings beziehen sie sich eindeutig auf die INNERE Einnahme ("usage interne"), sich schlicht und einfach beim Zitieren vertan hat! Das Valnet Buch erschien 1964 (in französischer Sprache) und der Arzt beruft sich auf eine Studie von Caujolle und Cazal von 1944. Laut Tisserand beinhaltet aber diese Studie nur Infos über die blutdrucksenkende Wirkung von Lavendel, Lavandin und Speiklavendel. 1945 haben Caujolle und Franck zwei weitere Studien veröffentlicht, in einer wurde Ysopöl Hunden hochdosiert intravenös verabreicht. Sie hatten zunächst Blutdruckabfall, dann vor einem epileptischen Anfall steig der Blutdruck, um anschließend wieder zu sinken. Die zweite Studie berichtet über die blutdrucksteigernde Wirkung von Muskatellersalbeiöl, nicht Salbeiöl, welches eher zur Senkung des Blutdruck eingesetzt werden solle. Eine Dissertation/Doktorarbeit von 1943, auf die Valnet sich ferner bezog, konnte von Tisserand nicht gefunden werden. Er schließt jedoch seinen Text mit dem Hinweis, dass eine Aromatherapie-Massage mit diesen vier "Valnet-Ölen" (Ysop, Rosmarin, Thymian und Salbei) keine Gefahr für Bluthochdruckpatienten darstellen.
An anderer Stelle weist er zudem darauf hin, dass wenn ein Prüfungsparameter beispielsweise auf "anregend" hindeutet, ein anderer Wert genausogut auf "Entspannung" hinweisen kann, so dass es nicht so einfach ist, die Wirkung von ätherischen einfach so zu kategorisieren. Zudem müssen wir immer noch an den "Faktor Mensch" denken, der mal so mal so reagieren kann, je nachdem wie sich der momentane Zustand seines Organismus auf die natürlichen Substanzen einlässt. (Foto Jean Valnet: Laboratoire Cosbionat/Wiki Commons)

Montag, 13. September 2010

Rosenhydrolat



Bei meinem diesjährigen Frankreichurlaub begegnete ich auf einem Campingplatz den ich seit vielen Jahren kenne einem Miturlauber der auch seit vielen Jahren diesen Platz aufsucht, er fragte mich ob ich in der Gegend einen guten Augenarzt wüsste. Er plagte sich seit etwa 4 Wochen mit einer massiven Bindehautentzündung die in Deutschland schon mit etlichen Antibiotischen Augensalben von seinem Augenarzt behandelt wurde und einfach nicht so richtig abheilen wollte. Kaum in Frankreich flammte die Bindehautentzündung wieder richtig auf. Einen Augenarzt kenne ich dort nicht aber ich bot ihm Hilfe mit Rosenhydrolat ohne Alkoholzusatz an. So befeuchtete ich eine sterile Kompresse mit Rosenhydrolat und legte sie ihm auf das entzündete Auge. Mein „Patient“ war anfangs sehr skeptisch ob dies funktionieren würde auch wenn er den Duft und die Kühle als sehr angenehm empfand. Wir vereinbarten dass er am Abend des gleichen Tages noch mal vorbeikommen solle. Zu diesem Zeitpunkt sah sein Auge schon viel besser aus und er war sichtlich erstaunt und sehr beeindruckt. Die nächsten zwei Tage kam er zwei mal täglich an unserem Zeltplatz vorbei. Am dritten Tag war von der Bindehautentzündung nichts mehr zu sehen. Nach seiner Aussage war sein Auge seit Wochen nicht mehr so reizlos. Bis zu meiner Abreise eine Woche später ist die Bindehautentzündung nicht mehr aufgeflammt.

Sonntag, 5. September 2010

Myrtus communis - Myrtenernte in Peru

Die Myrtenernte in Peru.
Die Destillationsanlage besteht aus heimischen Materialien, wie z.B. Eukalyptusholz. Bei den nachfolgenden Bildern sieht man die Destillationsanlage mit Alambique, Feuerungsstelle, Kühlturm.









Der Florentiner Topf der peruanischen Destillationsanlage.



Eukalyptusholz als Brennmaterial.



Die Destillation nähert sich dem Ende.



Das Myrtenöl wird abgefüllt.

Donnerstag, 26. August 2010

Rosmarin ist die Heilpflanze des Jahres 2011

Im Juni wurde Rosmarin zur Heilpflanze des Jahres 2011 gekürt. Das Jahr der Gewürznelke 2010 neigt sich somit seinem Ende zu...Der offzielle Pressetext zum Rosmarin:
Der Rosmarin (Rosmarinus officinalis) ist der frisch gekürte Inhaber des Titels „Heilpflanze des Jahres 2011“. Ausgewählt wurde der Rosmarin durch eine Jury des Vereins „NHV Theophrastus“, welcher sich insbesondere für die Verbreitung traditionell naturheilkundlichen Wissens engagiert.
Dabei schätzen die Jurymitglieder insbesondere die große Anwendungsbreite des Rosmarins im medizinischen und kosmetischen Bereich. „Durch seine natürliche, aktivierende und tonisierende Wirkung ist Rosmarin für eine immer älter werdende Bevölkerung ebenso hilfreich wie auch für jüngere Patienten mit Erschöpfungs- und Ermüdungszeichen“, begründet ein Jurymitglied die Wahl. Außerdem wirkt er durchblutungsfördernd und krampflösend, bringt den Kreislauf in Schwung und stärkt Herz und Verdauung. Auch in der Küche ist Rosmarin in der Lage, durch gezielten Einsatz als Gewürz seine wertvollen gesundheitsfördernden und herausragenden aromatischen Eigenschaften zu entfalten.
Die öffentliche Bekanntmachung erfolgte am 8. Juni anlässlich des vom Sächsischen Landeskuratorium Ländlicher Raum e.V. veranstalteten Heilkräuter-Fachsymposiums im Kloster St. Marienstern in der Lausitz. Maria Vogel, mehr bei NHV Theophrastus

Mittwoch, 18. August 2010

Carthamus tinctorius L: - Saflor- oder Distelöl

Die Saflorpflanze, Carthamus tinctorius L., eine Ölpflanze aus der das Distelöl oder auch Safloröl hergestellt wird, ist ein Vertreter der Asteraceaen.
Traditionelles Anbauland ist Indien und China.
Als Färberpflanze gerne in Verwendung (Saflorgelb und Saflorrot - Carthamin - aus den Blüten und in den Blättern ein gelber Farbstoff), aber auch als Qualitätsöl mit ca. 78% Linolsäure.


Die Pflanze kann mit Ihrem tiefen Wurzelsystem in trockenen Gebieten angesiedelt werden.

Die Gattung Carthamus besteht aus 25 Arten, die
auf der ganzen Welt verbreitet sind.
Kultiviert wird nur Carthamus tinctorius L.. Die Ernte des Saflors beginnt i.d.R. ab Mitte September.
Innerlich eingenommen senkt es den Cholesterin-Spiegel.

V.a. aus Triglyceriden der zweifach ungesätt. Linolsäure (ca. 80%) und der dreifach ungesätt. Linolensäure (ca. 10%). Ein hoher Gehalt an Vitamin E macht es für die Ernährung so interessant.

Die Inhaltsstoffe: Palmitinsäure ca. 6%, Stearinsäure ca. 2 %, Ölsäure ca. 10%, Linolsäure 80%, alpha-Linolensäure 0,5%, ... - die unverseifbaren Anteile ca. 1%, Vitamin E und A, Squalan.
Die Jodzahl beträgt 145.

Distelöl (re im Bild) - gelblich und nussig im Geschmack - ist bis zu 1 Jahr haltbar und gehört zu den halb trocknenden fetten Ölen. Es spreitet langsam und eignet sich für die eher fette Haut, aber auch Mischhaut mit öliger Tendenz.


Für eine entspannende Aromamassage
(re im Bild - Anleitung der Unterarm
Aromamassagen mit Übersetzung für taiwanesische Teilnehmer)
eignet sich das Mischungsverhältnis von 1:1 mit
Mandelöl süß (Prunus amygdalis dulcis) oder
Aprikosenkernöl (Prunus armeniaca).

Dienstag, 17. August 2010

Pflichtprogamm in der Strahlenmedizin



Aus der komplementären Strahlenmedizin ist das tief orangefarbene fette Sanddornöl nicht mehr wegzudenken, da es zusammen mit ätherischem Niaouli-Öl (Melaleuca viridiflora oder M. quinquenervia) ungewöhnlich gut vorbeugend gegen Schäden durch Bestrahlungsbehandlungen (beispielsweise bei Brust- und Gehirntumoren) eingesetzt wird. Krankenpflegende, denen es gestattet ist, die Ölmischung einzusetzen, erleben meistens eine starke Verblüffung seitens der Ärzte und Ärztinnen. Ich habe inzwischen auch einige Frauen kennen gelernt, die nach Strahlentherapie bei Brustkrebs zur Reha kamen und erst einmal weggeschickt werden sollten, weil keine Brandwunden bzw. Narben auf "Erfolg" schließen ließen. Eine vorsorglich einzusetzende Mischung (großflächig und vorsichtig am Ort der geplanten Bestrahlung aufzutragen) könnte folgendermaßen zusammengesetzt sein:

  • 43 ml Mandelöl
  • 2 ml Sanddornöl
  • 7 gtt. Lavandula angustifolia
  • 5 gtt. Melaleuca viridiflora
  • 3 gtt. Melaleuca leucadendra
  • wenn möglich noch einige Tropfen eines hochwertigen Aloe vera-Produktes hinzufügen (zB von Farfalla Pharmos oder Santaverde)
Eine der Pionierinnen des schützenden aromapflegenden Einsatzes dieser Öle ist die Bonner Krankenschwester Gisela Blaser, sie hat entsprechend reichlich Erfahrung damit und arbeitet mit begeisterten ÄrztInnen zusammen.
Die "radioprotektive" Wirkung wurde in einer Studie dokumentiert: Giraud-Robert A M: L'huile essentielle de niaouli (Melaleuca quinquenervia) dans la prévention des radiodermites du cancer du sein. Phytothérapie , Volume 2, Number 3, May 2004 , pp. 72-76(5). Diese Studie ist für $ 42 plus MwSt. bei Springer erhältlich.


PS: Ich vergaß: Sanddornfruchtfleischöl ist eines der wichtigsten Mittel bei Beschwerden/Entzündungen der Mund-, Speiseröhren- und Magenschleimhaut. Zudem ist es eines der wichtigsten einheimischen "Multivitamin"-Immunsystemuntertützungs-Mittel für infektionsträchtige Wintermonate. Vor dem Sommer eingenommen, schützt es die Haut natürlich auch vor Sonnenbrand (aber immer mit Sonnenschutzmitteln auf der Haut kombinieren!).

Donnerstag, 12. August 2010

Pfefferminze gegen Spannungskopfschmerzen

Ein kleiner Artikel in der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift für Phytotherapie erinnert mich daran, wie wichtig es ist, ein einfaches Mittel statt chemischer "Bomber" einzusetzen, wenn der moderne gestresste Mensch zu wiederholten Kopfschmerzen neigt. Da es sich bei dem Produkt Euminz um eine seit Mitte der neunziger Jahre des vergangenen Jahrhunderts gut studierte Zubereitung (10%-ige Mentha piperita in Ethanol/Weingeist) handelt, sollte jede(r) Pflegende wissen, dass die circa 5 Euro (in jeder deutschen Apotheke) gut investiert sind, denn es gibt kaum unerwünschte Nebenwirkungen bei diesem Präparat. Die Wirkweise ist zudem recht gut erforscht, so dass sich auch kritische Ärzte und/oder Pflegedienstleitungen überzeugen lassen können. Die Pressemeldung beschreibt sie kurz:

Bekannt ist dass Schmerzreize von den Nozizeptoren durch überwiegend langsam leitende C-Fasern ins Gehirn weitergeleitet und erst dort als Schmerz weitergeleitet werden. Nach dem Auftragen von Pfefferminzöl auf die Haut kommt es zu einer Sensibilisierung und Stimulation von Kälte- und Druckrezeptoren. Folge ist ein angenehm kühlender und entspannender Effekt sowie eine gleichzeitige Blockade der Schmerzfortleitung. Damit alle beteiligten Schmerzpunkte getroffen und beruhigt werden, empfehlen Experten, die Pfefferminzlösung großflächig auf Schulter, Nacken und Schläfen aufzutragen.
Ich könnte mir vorstellen, dass viele PatientInnen und/oder Einwohner von Pflegeinstitutionen freuen würden, wenn man ihnen so ein wirksames und preisgünstiges Produkt empfehlen kann.
Man kann einen ähnlichen Minzeroller übrigens auch selbst herstellen, ich habe das hier beschrieben (der Link zur Studie funktioniert leider nicht mehr, vielleicht weil der Anbieter des Produktes gewechselt hat). Ich habe meinen Minzeroller immer auf Reisen dabei, er hilft auch wunderbar auf übelkeitsverursachenden Bus- und Flugzeugreisen. Meine Kinder wissen auch um seine "Wunderwirkung" und brauchen trotz gelegentlicher Kopfschmerzen so gut wie niemals Schmerzmittel dagegen. Meiner Erfahrung nach kann man diese Mischung für ansonsten gesunde Kinder (kein Asthma, keine Epilepsie oder ähnliches) ab sieben oder acht Jahen (je nach Konstitution) verwenden und ihnen damit oft unnötige "Medikamenten-Geschütze " ersparen.

Dienstag, 10. August 2010

AP-Raumbeduftung


In der Raumbeduftung dosieren wir seit vielen Jahren - je nach Raumgröße und ätherischen Ölen - mit 4 - 6 gtt für ein 2 - 3-Bett-Zimmer.


Mit Klimaanlage, z.B. auf Intensivstationen kann die Dosierung z.T. bis zu 10 gtt betragen.
Die Auswahl der Aromalampe, der Standort sind ein weiterer wichtiger Faktor.
Abgestimmt auf die Patienten - Alter, Vorerkrankungen, ... führen wir eine intermittierende Raumbeduftung durch, z.B. 30 min. beduften - 1 Stunde Pause.
Bei der Verwendung von Baumwoll-Zelletten läßt die Duft-Intensität durch Verdunstung von alleine nach.
Die Sicherheit des Patienten und die Hygiene sind ein zusätzlicher, immer präsenter Aspekt bei der Durchführung einer Raumbeduftung.